Vergangene Woche hat das Süddeutsche Zeitung Magazin diesen, wie ich finde sehr lustigen, Post auf Facebook veröffentlicht. Dass die Deutschen in Sachen Bezahlweise etwas... nunja, nennen wir es vorsichtig... sind, ist nicht unbedingt eine Neuigkeit. Bis ich nach Norwegen gegagen bin habe ich mir darüber nie viele Gedanken gemacht und das auch nicht so empfunden. Während 2014 in Norwegen aber schon die ersten Menschen beim Bäcker per App bezahlt haben und man seine Errungenschaften auf dem Flogmarkt mit jeglicher Kreditkarte bezahlen konnte, wurde man in Deutschland noch schräg angeschaut, wenn man seine Bankkarte für Einkäufe unter 50€ gezückt hat.
Inzwischen ist es 2019, in Deutschland kann man an sämtlichen Orten noch immer nicht mit Karte bezahlen. Kurios. Viel kurioser ist für mich allerdings die monglische Art zu bezahlen.
Wer kennt den unterschwelligen Stress an der Kasse nicht, wenn man verzweifelt versucht den unausgesprochenen Wettbewerb mit der kassierenden Person zu gewinnen, indem man schneller einpackt als sie die Waren über die Kasse zieht. In der Mongolei ist man schlau und kauft sich ein paar Sekunden, indem man für's Bezahlen seinem Gegenüber einfach die Bankkarte in die Hand drückt und den PIN gleich dazu sagt.
Als ich das zum ersten Mal gesehen habe, wollte ich meinen Augen nicht so recht trauen. In Deutschland gibt es einen Sichtschutz rund um das Zahlenfeld und vorsichtshalber schützt man es noch mit einer Hand vor fremden Blicken und hier? Tja, hier ruft man gefühlt seinen PIN einmal quer durch den Laden.
Die Erklärung meiner Kollegin zu diesem Vertrauen, das die mongolische Bevölkerung offensichtlich ineinander hat, ist kurz und wird von einem Grinsen und einem lockeren Schulterzucken begleitet: ist doch egal, bei uns gibts eh nicht viel zu holen.
Na dann. Hier, nimm meine Kreditkarte. Der PIN ist 2791.
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